19.07.20

Gottesdienst zum Selberfeiern

https://www.mauritiuskirche-ofterdingen.de/fileadmin/mediapool/gemeinden/KG_ofterdingen/pdf/2020_07_19_Gottesdienst_zum_Selberfeiern.pdf

Glockenläuten
Votum
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

Begrüßung und Eröffnung
„Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“ (Jes 43,1) Mit dem schönen Wochenspruch aus dem Buch des Propheten Jesaja grüße ich Sie herzlich heute zum Gottesdienst, liebe Gemeinde Zuhause!
Der heutige Gottesdienst „live“ findet nicht in der Kirche, sondern im Pfarrgarten statt und ist ganz auf Familien und Kinder ausgerichtet. In Gedanken sind wir dabei auch bei Ihnen! Das Thema heute ist die Dankbarkeit.

Zuerst wollen beten mit Worten nach Psalm 139.
Psalm 139 (nach EG 770)
Gott, du kennst mich. Du achtest auf mich.
Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es.
Du verstehst meine Gedanken von ferne.
Von allen Seiten umgibst du mich
und hältst deine Hand über mir.
Gott, du kennst mich. Du achtest auf mich.
Nähme ich Flügel der Morgenröte
und bliebe am äußersten Meer,
so würde auch dort deine Hand mich führen
und deine Rechte mich halten.
Von allen Seiten umgibst du mich
und hältst deine Hand über mir.
Gott, du kennst mich. Du achtest auf mich.
Denn du hast meine Nieren bereitet
und hast mich gebildet im Mutterleibe.
Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin.
Von allen Seiten umgibst du mich
und hältst deine Hand über mir.
Gott, du kennst mich. Du achtest auf mich.
Wunderbar sind deine Werke;
das erkennt meine Seele.
Deine Augen sahen mich,
da ich noch nicht bereitet war.
Von allen Seiten umgibst du mich
und hältst deine Hand über mir.
Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie es war im Anfang, jetzt und immerdar
und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Gebet und Stilles Gebet
Vater im Himmel,
danke, dass wir heute draußen Gottesdienst feiern können.
Danke für die Wiesen und Wälder, danke für die Tiere und die Menschen.
Du hast alles wunderbar gemacht.
Wir haben heute vieles mitgebracht: Freude und Ärger, Angst und Glück.
All das bringen wir vor dich und werden still.
Stille
Herr, du hast uns gehört. Wir danken dir dafür. Amen.

Lied: Lasst uns miteinander
Lasst uns miteinander, lasst uns miteinander
DANKEN, beten, loben den Herrn.
Lasst uns das gemeinsam tun:
DANKEN, beten, loben den Herrn. (5x)

Predigt
In der Zeit von Jesus gab es Krankheiten, die waren sehr ansteckend. Da wusste man außerdem noch nicht viel über Krankheiten und hatte große Angst davor. Die Kranken damals hatten es besonders schwer.
Einen von diesen Kranken lernen wir heute kennen.
Er ist ganz plötzlich so richtig krank geworden. Er hatte ganz viele rote Flecken auf dem Unterarm. Das haben natürlich alle sofort gesehen, und sie haben Angst bekommen sich anzustecken. Also musste der Kranke weggehen, fort von seiner Familie und von seinen Freunden. Der arme Kranke war sehr traurig, weil er so allein war. Und Angst vor der Krankheit hatte er auch noch, und keiner konnte ihm helfen. Er lebte dann mit anderen Kranken zusammen außerhalb der Stadt, und alle waren ganz hoffnungslos.
Doch dann kam Jesus vorbei – bei ihnen! Da kam sonst nie jemand hin! Der Kranke blieb mit neun anderen Kranken zusammen stehen, sie wollten ja einen Mindestabstand einhalten, um Jesus nicht anzustecken. Aber sie hatten ja gehört, dass er Kranken helfen kann, deshalb haben sie auf die Entfernung gerufen: „Jesus, bitte mach uns gesund!“ Und Jesus kam einfach so auf sie zu! Er hatte gar keine Angst vor ihnen, wie alle anderen – allein das hat schon so gut getan! Und dann hat er gesagt: „Ihr könnte nach Hause gehen, eure Krankheit geht jetzt weg!“
Und wirklich – als sie nachdenklich fortgingen, da war ihre Haut noch voller Flecken. Aber dann, mitten auf dem Weg, da waren die Flecken plötzlich alle fort! Alle zehn waren wieder völlig gesund!
Der Kranke konnte es gar nicht fassen, so froh war er! Er wollte unbedingt zu seiner Familie zurück – aber davor musste er ganz dringend noch etwas anderes machen. Er ist zu Jesus zurückgerannt, hat sich vor ihm verbeugt und sich ganz begeistert bei ihm bedankt. Jesus hat so ein großes Wunder getan, einfach so, bei ihm! So etwas kann eigentlich nur Gott – Jesus muss also tatsächlich Gottes Sohn sein.
Jesus hat sich sehr gefreut, dass der früher Kranke zurückgekommen ist. Aber er hat sich auch gewundert, über die anderen nämlich. Er hat gesagt: „Wo sind denn die anderen neun, die ich gesund gemacht habe? Schade, dass sie nicht auch danke gesagt haben!“
Danke sagen: findet ihr das schwer oder ist das ganz leicht? Sagt ihr danke, wenn…?
Wenn euch jemand Schokolade schenkt?
Wenn ihr seid hingefallen und euch tröstet jemand?
Beim Abendessen: Danke, Mama oder Papa, für das leckere Essen?
Nach der Schule: danke, liebe Lehrerin, dass Sie uns unterrichtet haben?
Und dann eben auch Gott: danke, Gott, für die Sonne und die Blumen, für das Freibad und dass ich Fußball spielen kann?
Oder: danke, dass ich zwei Füße habe und zwei Hände und zwei Ohren und zwei Augen?
Oft hat man das ja gar nicht richtig vor Augen, was man alles jeden Tag geschenkt bekommt, finde ich.
Dankbar sein, das ist schwer. Das ist eine Haltung, die man üben muss und für die man mit ganz besonders offenen Augen durchs Leben gehen muss.
1. Um dankbar zu sein, muss ich bemerken, dass mir jemand überhaupt etwas Gutes gegeben oder getan hat! Wenn ich immer denke: „das habe ich ganz alleine geschafft!“, dann bin ich sicher weniger dankbar.
Und oft schielen wir ja auch gern auf die anderen, die mehr bekommen haben als wir: mehr Geld, ein größeres Haus, einen besseren Job, mehr Freunde. Dabei tut es uns gut, wenn wir nicht neidisch darauf schauen, sondern uns für sie freuen. Das Glück von anderen sollte uns nicht unglücklich machen!
2. Und um dankbar zu sein, muss ich sehen, dass ich das nicht einfach nur verdient habe, oder ein Recht darauf habe, was ich habe und was ich bin. So vieles bekommen wir geschenkt, einfach so, weil unsere Eltern, unsere Freunde, oder Gott, uns so gern haben und uns eine Freude machen wollen! Das ist nicht selbstverständlich, sondern etwas ganz Besonderes!
All das hat auch der Kranke in unserer Geschichte gesehen. Und er sagt: „ist das nicht toll von Jesus, dass er mich gesund gemacht hat?“ Der Kranke hat es geschafft, dankbar zu sein. Er hat bemerkt, dass Jesus ihm unglaublich Gutes getan hat. Und er hat gesehen: das hatte ich nicht verdient, aber Jesus hat mir trotzdem diese riesige Freude gemacht einfach so.
Und gerade früher war das Gesundwerden noch viel wichtiger als heute, das habe ich schon gesagt. Die Kranken wurden damals ausgegrenzt, mussten sich von ihrer Familie und ihren Freunden fernhalten. Die Heilung von der Krankheit bedeutete für sie Heil in jeder Hinsicht: sie durften wieder zur Gemeinschaft dazugehören, sie mussten nicht mehr allein sein. Ein riesengroßes Geschenk, oder?
Dankbarkeit ist eine Ansichts-Sache, dazu braucht man Köpfchen und offene Augen!
Nur einer von den zehn Kranken hat das gesehen. Und der eine Kranke ist zu Jesus gegangen und hat danke gesagt. Und Jesus, der hat sich richtig darüber gefreut!
Ich finde, das Danke macht die gute Tat vorher erst richtig komplett! Das Erlebte schweißt den Kranken und Jesus zusammen. Sie gehören jetzt zusammen, durch das Geschenk von Jesus. Der Kranke ist gesund, er hat sein Leben zurück - und er lebt ein dankbares Leben. Er weiß: das hat er Jesus zu verdanken.
Wenn man zu schätzen weiß, was man hat und was einem geschenkt wird, lebt man bewusster und in Frieden. Man ist glücklicher.
Bei allem Schweren, das wir tragen müssen, und bei allem Traurigen, das wir erleben: es gibt so vieles, für das wir froh und dankbar sein können!
Und es tut gut, darüber immer wieder nachzudenken und sich das vor Augen zu führen! Ich kenne Menschen, die sich jeden Abend überlegen: was habe ich heute Tolles erlebt oder geschenkt bekommen? So leicht übersehen wir das! Und das ist schade! Denn wenn wir dankbar sind, bekommen wir immer noch ein zusätzliches Geschenk: wir freuen uns miteinander: der Beschenkte und der Schenker. Und das macht beide froh!
Und auch heute haben wir die Gelegenheit, dass wir zusammen sammeln, für was wir dankbar sein können. So können wir Freude teilen und weitergeben! Denn ein schönes Sprichwort sagt: „Geteilte Freude ist doppelte Freude“.
Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.
Fürbittgebet und Vaterunser
Guter Gott,
wir danken dir für alles, das du uns gegeben hast:
Unsere Familie, unsere Gemeinde, unsere Freunde.
Dass wir jeden Tag genug zu Essen bekommen
und dass wir draußen spielen können.

Danke, dass du deinen Sohn Jesus auf die Erde geschickt hast.
Er hat uns gezeigt, wie sehr du uns lieb hast
Und wie wichtig wir dir sind.
Danke, dass du immer für uns da bist:
wenn es uns gut geht,
und auch, wenn wir traurig oder einsam sind.

Wir haben so viel, für das wir dankbar sein können.
Wir wollen das nicht als selbstverständlich ansehen.
Und wir wollen davon etwas weitergeben.
Bitte gib uns offene Augen dafür.

Wir wollen füreinander da sein, wenn wir gebraucht werden.
Wir wollen helfen,
wenn andere unglücklich sind oder Not leiden.
Bitte schenk uns ein weites Herz und offene Hände.
Gemeinsam beten wir weiter mit den Worten deines Sohnes Jesus: Vater unser…
Lied: Hallelu – Preiset den Herrn

Hallelu, hallelu, hallelu, halleluja! – 1. Preiset den Herrn!
2. Praise ye the Lord! (englisch)
3. Setayesche khoda (persisch)
4. Tumsifuni (suaheli)

Ansagen
Folgendes ist der Gemeinde bekannt zu geben:
Das heutige Opfer wird für die eigene Gemeinde erbeten.
Am Montag ist um 20 Uhr öffentliche Sitzung des Kirchengemeinderats im Saal des Gemeindehauses. Die Tagesordnung entnehmen Sie bitte dem Gemeindeboten oder Aushang im Schaukasten.
Am Mittwoch um 17.30 ist wieder 5up – gemeinsam vespern und Bibel lesen für alle Kids ab Kl 5
Nächsten Sonntag, 26. Juli 10.00 Uhr Gottesdienst mit Prädikant Jörg Beyer aus Tübingen

Kasualien:
Aus unser Gemeinde ist verstorben: Hildegard Walter geb. Wölffler, im Alter von 96 Jahren. Die Trauerfeier findet am kommenden Donnerstag 30. Juli hier in Ofterdingen statt.
Wir befehlen sie Ihrer Fürbitte an und beten:
„Wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn.“ (Römer 14,8)
Ewiger Gott, wir wissen die Verstorbene bei dir geborgen.
Tröste alle, die um sie trauern und schenke ihnen Kraft für alles, was vor ihnen liegt. Amen.

Segen
Gehen wir in diesen Tag und in die kommende Woche unter dem Segen unseres Gottes.
Der HERR segne uns und behüte uns,
der HERR lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig,
der HERR erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden.
Amen.