01.01.21

Gottesdienst zum Selberfeiern

Gottesdienst am 1.1.2021 in Ofterdingen Neujahr
https://www.mauritiuskirche-ofterdingen.de/fileadmin/mediapool/gemeinden/KG_ofterdingen/pdf/2021_01_01_Gottesdienst_zum_Selberfeiern.pdf

Glockenläuten
Votum: Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Hei- ligen Geistes. Amen.
„Jesus Christus gestern und heute – und derselbe auch in Ewigkeit“ (Hebr 13,8): In seinem Namen können wir zuversichtlich und erwartungsvoll in ein neues Jahr gehen! Dazu Ihnen allen Gottes Geleit und seinen Segen!
Psalmgebet: Wir beten mit Worten aus Psalm 73(EG 733):
Dennoch bleibe ich stets an dir;
denn du hältst mich bei meiner rechten Hand,
du leitest mich nach deinem Rat
und nimmst mich am Ende mit Ehren an.
Wenn ich nur dich habe,
so frage ich nichts nach Himmel und Erde.
Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet,
so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.
Aber das ist meine Freude,
dass ich mich zu Gott halte
und meine Zuversicht setze auf Gott, den HERRN, dass ich verkündige all dein Tun.
Ehre sei dem Vater und den Sohn und dem Heiligen Geist. Wie es war im Anfang, jetzt und immerdar
und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Gebet und Stilles Gebet: Wir beten weiter:
Herr, unser Gott!
Wir danken dir, dass du mit uns ein neues Jahr beginnst. Was es uns und dieser Welt auch bringen wird: Du bist der Herr über alles. Du hast Gedanken des Friedens und hast Gutes mit uns vor. Lass uns von daher zuversichtlich und getrost werden und unverzagt dort mitarbeiten, wo wir einander helfen können.
Im Namen Jesu Christi bitten wir dich: Gib uns dafür jetzt aus deinem Wort Kraft und Orientierung. Amen.
Wir beten weiter in der Stille
Herr, du erhörst Gebet; darum kommen wir zu dir. Amen.
Lied: EG 64,1-6: Der du die Zeit in Händen hast
1. Der du die Zeit in Händen hast, Herr, nimm auch dieses Jahres Last und wandle sie in Segen. Nun von dir selbst in Jesus Christ die Mitte fest gewiesen ist, führ uns dem Ziel entgegen.
2. Da alles, was der Mensch beginnt, vor seinen Augen noch zerrinnt, sei du selbst der Vollender. Die Jahre, die du uns geschenkt, wenn deine Güte uns nicht lenkt, veralten wie Gewänder.
3. Wer ist hier, der vor dir besteht? Der Mensch, sein Tag, sein Werk vergeht: nur du allein wirst bleiben.
Nur Gottes Jahr währt für und für, drum kehre jeden Tag zu dir, weil wir im Winde treiben.

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4. Der Mensch ahnt nichts von seiner Frist. Du aber bleibest, der du bist, in Jahren ohne Ende. Wir fahren hin durch deinen Zorn, und doch strömt deiner Gnade Born in unsre leeren Hände.
5. Und diese Gaben, Herr, allein lass Wert und Maß der Tage sein, die wir in Schuld verbringen. Nach ihnen sei die Zeit gezählt; was wir versäumt, was wir verfehlt, darf nicht mehr vor dich drin- gen.
6. Der du allein der Ewge heißt und Anfang, Ziel und Mitte weißt im Fluge unsrer Zeiten: bleib du uns gnädig zugewandt und führe uns an deiner Hand, damit wir sicher schreiten.
Predigttext und Predigt: Lk 6,36-42
[35 ... und ihr werdet Kinder des Allerhöchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.]
36 Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. 37 Und richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammt nicht, so werdet ihr nicht verdammt. Vergebt, so wird euch vergeben. 38 Gebt, so wird euch gegeben. Ein volles, gedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird man euch wieder messen. 39 Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis: Kann auch ein Blinder einem Blinden den Weg weisen? Werden sie nicht alle beide in die Grube fallen? 40 Der Jünger steht nicht über dem Meister; wenn er vollkommen ist, so ist er wie sein Meister. 41 Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und den Balken in deinem Auge nimmst du nicht wahr? 42 Wie kannst du sagen zu deinem Bruder: Halt still, Bruder, ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen, und du siehst selbst nicht den Balken in deinem Auge? Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge und sieh dann zu, dass du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst!
Liebe Gemeinde!
Zu irgendeiner Zeit haben wir es alle erlebt: Plötzlich ist alles anders! Die Älteren unter uns er- innern sich noch an die Währungsreform am 21.Juni 1948: Über Nacht war die D-Mark das neue Zahlungsmittel. Die Menschen in der DDR haben es am 1.Juli 1990 erlebt: Die „Mark der DDR“ wurde abgeschafft und durch die gemeinsame Währung ersetzt. Und seit 1.Januar 2002 haben wir alle miteinander stattdessen den Euro.
Über Nacht ist alles anders – und das hat gar nichts mit einem neuen Jahr zu tun. Mit einer solch radikalen Veränderung aber tut man sich schwer. Man hängt am Alten. Man will das Bisheri- ge festhalten, will es nicht loslassen. Das Altbekannte ist einem vertraut; man kennt sich aus; es ist bequemer. Und doch gibt es gar keinen Zweifel: Die Welt ist neu geworden.
Wenn wir nun nicht auf die Währungsgeschichte sondern auf die Gottesgeschichte schauen, dann besteht ebenfalls kein Zweifel: Die Welt ist neu geworden. Seit Jesus geboren wurde, seit er gestorben und auferstanden ist, ist die Welt nicht mehr dieselbe. „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden!“ (2.Kor 5,17). In Jesus hat sich eine Art umwälzender „Währungsreform“ vollzogen. Ab sofort gilt die Währung des Himmel- reiches, das Zahlungsmittel der Ewigkeit, die göttliche Münze. Doch uns Menschen geht es so wie immer: Mit einer solch radikalen Veränderung tun wir uns schwer. Wir wollen das Bisherige fest- halten; denn das Altbekannte ist uns vertraut, und es ist viel bequemer.
In diesen Versen aus dem Lukasevangelium bringt Jesus seinen Leuten das Neue nahe; die „Währung“, die ab jetzt gilt; die Umgangsformen, die von jetzt an seine Nachfolger kennzeichnen. Und er stellt ihnen demgegenüber das Alte vor Augen; das, was nicht mehr gilt; was ein für allemal vorbei ist. - Nur: Unser Problem ist: Wir hängen am Alten. Und das Alte hängt an uns. Darum ver- fallen wir regelmäßig wieder in die schon abgeschafften Verhaltensweisen. Wir bewegen uns im-

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mer wieder in den alten, ausgetretenen Furchen. Wir vergessen immer wieder: Gottes neue Zeit ist ja längst angebrochen!
Darum haben wir vor allem eines immer wieder dringend nötig: Dass Gott uns anspricht. Dass er uns wieder und wieder zuruft und uns einprägt: Neues ist geworden! Das hat Folgen für dein Leben! Du lebst anders als zuvor! Du lebst nicht mehr mit menschlicher, sondern mit göttlicher Münze!
Was genau ist das Neue, von dem Jesus hier spricht? Das findet sich in dem Vers, der unserem Abschnitt unmittelbar vorausgeht: „Ihr werdet Kinder des Allerhöchsten sein“ (Lk 6,35). Das ist das umwerfend Neue! Jesus macht uns zu „Kinder des Allerhöchsten“! Er zieht uns an seine Seite. Wir stehen bei ihm, und er steht bei uns. Das ist keine vage Hoffnung oder ein schöner Traum, der lei- der gar nicht wahr wird. Sondern das ist eine tragfeste Tatsache, so wahr er der Treue ist und so wahr auf seine Zusage Verlass ist. „Ihr werdet Kinder des Allerhöchsten sein“ – das ist die Wirk- lichkeit, die wir im Rücken haben, wenn wir jetzt als Menschen miteinander zu tun bekommen. Das ist die Gegenwart und Kraft Gottes, die mächtiger ist als all unsere menschliche Verlegenheit, Verbissenheit, Verbohrtheit je sein könnte. „Kinder des Allerhöchsten“, „neue Schöpfung“ – weil Gott euch dazu gemacht hat! Glaubt ihm, dass er damit die Wahrheit sagt! Verlasst euch darauf, dass seine Möglichkeiten völlig andere sind als eure menschlichen Möglichkeiten! Und nun lebt aus dem, was er euch in eure Hände schüttet – aus seiner Fülle, aus seiner Quelle, aus seiner Barmherzigkeit!
Wen Gott auf seine Seite gezogen hat, der steht nun an einer neuen Stelle; er gehört zu den „Kinder des Allerhöchsten“. Und wer hier dazu gehört, der muss alte Verhaltensweisen von früher hinter sich zurücklassen. Bestimmte Umgangsweisen mit unseren Mitmenschen haben hier keinen Platz mehr. Stattdessen rückt ein neues Benehmen ins Zentrum. Daran lässt Jesus nun einmal kei- nen Zweifel, und darum achten wir besonders auf diese beiden Grundlinien:
1. Richten ist viel zu gefährlich.
„Richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammt nicht, so werdet ihr nicht ver- dammt. Vergebt, so wird euch vergeben.“
Damit wir uns nicht missverstehen: Hier geht es nicht um Schulzeugnisse und Arbeitsbeurtei- lungen, auch nicht um Leistungsbewertungen oder Gerichtsurteile. Sondern hier geht es um Rich- ten und Verurteilen meines Mitmenschen als Person.
Richten und Aburteilen ist uns sehr vertraut. Es muss uns zu denken geben, dass wir in der Kri- tik an anderen und im abschätzigen Urteil so freigebig und oft maßlos sind.
Denn das Ansehen, die Ehre, die Geltung sind für jeden Menschen von größter Bedeutung. Dass man uns schätzt, dass man uns ernst nimmt, dass man sich darüber freut, wenn wir da sind: Das alles ist unverzichtbar für unser Menschsein. Hier sind wir sehr verletzlich und empfindlich. Wenn ich einen anderen Menschen aburteile, wenn ich ihn verdamme, dann zerstört das zunächst meine Verbindung zu ihm. Ich verliere den Zugang zu ihm. Dann aber werden auch andere in ihrem Ver- hältnis zu ihm verunsichert oder sogar gestört. Eigentlich wollte ich durch mein Urteil doch der Gemeinschaft dienen. Man muss den Anderen doch reinen Wein über diesen Versager oder jene Verleumderin einschenken. Doch in Wirklichkeit macht mein Richten mehr kaputt, als es hilft.
Vielleicht habe ich aber mit meinem Urteil ja nur den Trick des alten Adam vom Anfang der Menschengeschichte angewendet: Indem ich nämlich den Anderen nach unten drücke, steigt mei- ne eigene Geltung. Doch das ist nur ein verzweifeltes Ablenkungsmanöver. Gott fragt mich, wie ich bin; und ich antworte ihm nur, dass der Andere schlechter ist als ich. Eigentlich bin ich selbst ge- fragt; doch ich verweigere die Antwort und zeige dafür auf den Anderen und sein Unrecht. „Haltet den Dieb!“, schreit der, der es selbst gewesen ist.

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Wie eigenartig: Beim Anderen sehe ich immer sehr scharf, wo der Fehler liegt. Sehr genau rechne ich ihm seine Irrungen und Versäumnisse vor, ziehe ihn scheinbar unbestechlich zur Ver- antwortung, analysiere ihn gnadenlos. Der Splitter in seinem Auge entgeht mir nicht. Aber meinen Balken in meinem Auge nehme ich überhaupt nicht wahr. Und ich erkläre mich sogar bereit, mei- nem Mitmenschen beim Entfernen des Splitters behilflich zu sein. Dabei ist es ja durchaus zutref- fend, dass solche Splitter bei Anderen vorhanden sind. Doch wer bin ich eigentlich gegenüber meinem Bruder und meiner Schwester? Mit meiner Überheblichkeit mache ich mich unfähig, dem Anderen weiterzuhelfen.
„Richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet.“ Gemeint ist: Das Schwert, das ihr zieht, wird euch selbst treffen, und das Gericht, das ihr abhaltet, wird euch selbst zu fassen bekommen. Ver- gesst nicht: Der Richter und der Gerichtete stehen unter demselben Torbogen. Es kommt der Tag, an dem die Zwei sich noch einmal ganz anders begegnen; dann nämlich, wenn sie beide vor Gott stehen.
„Vergib uns unsere Schuld, wie wir vergeben unseren Schuldigern“: Man hat die fünfte Bitte im Vaterunser die „gefährliche“ Bitte genannt. Die Art, wie wir unsere Mitmenschen beurteilen und behandeln, spiegelt sich im Urteil, das Gott einmal über uns fällen wird. Darum schärft uns Jesus ein: „Verdammt nicht! Richtet nicht!“ Denn Richten ist viel zu gefährlich.1
2. Barmherzig-Sein ist allein noch möglich.
Ihr seid „Kinder des Allerhöchsten“ geworden. Deshalb rückt ein neues Benehmen ins Zentrum. Und dieses Verhalten nimmt Maß am barmherzigen Gott. Es ist wahr: Ich darf über meinen Mit- menschen nicht verächtlich urteilen, weil ich mit ihm in gleicher Verdammnis bin. Aber es ist noch viel wahrer: Ich muss zu ihm stehen, weil ich mit ihm in gleicher Seligkeit bin.
Denn der Gott, den wir über uns haben, ist gütig „über die Undankbaren und Bösen“, wie es im vorausgehenden Vers heißt (Lk 6,35). Alle Menschen, wer sie auch sein mögen, versorgt und erhält er, erfreut und beglückt sie – auch wenn keiner es ihm dankt! Mein Nächster und ich leben beide von der überfließenden Güte Gottes, was auch immer wir gegeneinander haben mögen. Jedesmal wenn die Sonne wieder aufgeht, wenn der Regen das Wachstum fördert, haben wir allen Grund, Gott zu loben. Wenn neues Leben entsteht, wenn altem Leben noch Zeit gegeben wird, ist immer wieder Anlass, über Gott und seine Güte zu staunen.
„Gott ist barmherzig“, das heißt nun vor allem auch: menschliches Elend „geht ihm durch und durch“, erschüttert ihn im tiefsten Herzen. Gott ergreift Partei für meinen Mitmenschen – auch für den, gegen den ich so viel einzuwenden habe. Übrigens ergreift er auch Partei für mich, gegen den ebenso viel einzuwenden ist. Er hat sich zum Gott der Sünder gemacht und macht sich deshalb auf die Suche nach den Sündern, nach uns Sündern. Indem Gott uns annimmt, uns gerecht spricht – meinen Mitmenschen und mich gemeinsam –, stiftet er unter uns eine ganz neue Gemeinschaft. Aburteilen und Verdammen zerstört Gemeinschaft. Gemeinsam das Erbarmen Gottes zu erfahren – das verbindet demgegenüber Menschen auf einzigartige Weise. Warum das so ist? Solange es auf unsere Leistung, auch die fromme Leistung, ankommt, sind wir Konkurrenten. Drei Sports- freunde beteiligen sich gemeinsam an einem Wettbewerb; doch der Eine erhält eben nur die Goldmedaille. Jener Verkündiger kommt besser an als ich. Diese Mitarbeiterin ist beliebter und leitet einen größeren Kreis als meinen.
Wo wir jedoch aus dem Erbarmen Gottes leben, brauchen wir nicht mehr Punkte zu sammeln – nicht für uns selbst und nicht gegen den Anderen. Denn wir sind beide Menschen, zu denen Gott in seiner großen Barmherzigkeit sein „Ja“ gesagt hat, ohne Wenn und Aber. Jesus hat das hand- greiflich gemacht und hat allen seinen Jüngern die Füße gewaschen, auch dem Judas. Das ist die
1 „Diese Botschaft lässt sich leicht verstehen – und trotzdem handeln wir nicht danach“ (Martin Luther)

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Art unseres „Meisters“ (V. 40): Die, gegen die viel einzuwenden wäre, die beschenkt er mit seiner Liebe, die ehrt er, indem er zu ihnen hält. Mein Mitmensch, der mir auf die Nerven geht, gehört auch zu ihnen. Und ich übrigens auch. Das ist die Plattform, auf der wir beide uns treffen – sein Erbarmen, seine Liebe. Es kann nichts geben, was uns fester aneinander binden könnte als dies.
Er, Jesus Christus, verbindet sich aufs engste mit uns, macht uns zu seinen Schwestern und Brü- dern. Und deshalb sind wir Söhne und Töchter Gottes, eben „Kinder des Allerhöchsten“. Größeres und Beglückenderes kann von Menschen nicht gesagt werden. Doch genau das wird gesagt. So hat es Jesus gelebt. Und so kümmert er sich um meinen schwierigen Mitmenschen und um mich. Da- rauf verlasse ich mich, auf seine Güte, auf seine Barmherzigkeit – und die gilt uns beiden. So fin- den wir zueinander.
Schluss
„Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.“ Das ist die neue Währung des Himmel- reiches, die göttliche Münze. Barmherzig-Sein – das ist die allein noch mögliche Verhaltensweise, wo wir diesem Vater begegnet sind. Er schüttet ein überfließendes Maß seiner Güte in unseren Schoß, und davon schenken wir weiter. Wir leben von seinem Erbarmen, Tag für Tag, Stunde um Stunde. Das gilt auch für meinen Nächsten, sogar für den unangenehmsten. Die Barmherzigkeit unseres Vaters – das ist die einzige Chance für uns alle, auch in diesem neuen Jahr! Amen.
Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.
Lied nach der Predigt: EG 60,1-5: Freut euch, ihr lieben Christen all
1. Freut euch, ihr lieben Christen all, lobsinget Gott mit hellem Schall, ja singt und spielt aus Dankbarkeit dem Herrn im Herzen allezeit,
2. dass er uns seinen liebsten Sohn herabgesandt vons Himmels Thron, zu helfen uns aus aller Not, zu tilgen Teufel, Sünd und Tod.
3. Du mein herzliebstes Jesulein wollst unser Herz und Sinn allein dabei erhalten stet und fest, dass du der recht Nothelfer bist;
4. wollst uns auch dies angehend Jahr vor Leid behüten und Gefahr, auch Krankheit, Tod und Kriegesnot abwenden als ein gnäd’ger Gott,
5. auf dass dein Wort in diesem Land zunehm und wachs ohn Widerstand, auch Friede, Treu, Gerechtigkeit befördert werd zu aller Zeit.
Fürbittengebet und Vaterunser:
Herr, wir stehen am Anfang dieses neuen Jahres mit unseren Hoffnungen und Erwartungen, mit unserer Angst und Unsicherheit. Wir sehnen uns nach einem neuen Anfang und wissen doch, dass wir die Last des alten Jahres nicht abschütteln können.
Wir bitten dich, schenke uns die Kraft und den Mut und die Ausdauer, es in diesem neuen Jahr mit dir zu wagen. Wir danken dir, dass du es mit uns wagst. Dass du uns Aufgaben gibst, auch da, wo wir uns nichts zutrauen. Dass du Hoffnung gibst, wo wir schon aufgegeben haben. Dass du aus Versagen den Keim zu neuem Leben wachsen lässt.
Wir bitten dich, lehre uns, alles, aber auch alles von dir zu erwarten: Für uns selbst. Für unsere Familien. Für die Menschen, die wir liebhaben und für die, die uns das Leben schwer machen. Für

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unsere eigene Kirche und Gemeinschaft. Für die vielen anderen Kirchen und ihre Bemühungen um ein gutes Miteinander. Für unser Volk. Für das Miteinander mit den vielen Menschen, die bei uns Zuflucht suchen. Für das Zusammenleben der Völker in der Welt. Du bist der Herr, der Frieden schafft. Tu das doch auch in den zerrissenen Ländern im Nahen Osten, in Afrika und Asien; erbar- me dich besonders über die Menschen, die auf der Flucht sind, die unter Kriegen leiden, die ver- folgt werden.
Wir danken dir, dass du uns dein Wort gibst. Lehre uns, daran festzuhalten, gerade dann, wenn wir mit unseren eigenen Gedanken und Plänen am Ende sind. Lass uns von dir her leben, von deinen uneingeschränkten Möglichkeiten, von deinem Sieg über alles Böse. Dich preisen wir als den, der wahren Trost schenkt. Amen. Amen. - Wir beten gemeinsam:
Vaterunser
Ansagen Segen
Geht in diesen Tag und in dieses neue Jahr im Frieden und unter dem Segen des Herrn:
Der HERR segne dich und behüte dich,
der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig, der HERR erhebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden. Amen.
Lied: EG 11,1-3: O du fröhliche
1. O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit!
Welt ging verloren, Christ ist geboren: Freue, freue dich, o Christenheit!
2. O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit!
Christ ist erschienen, uns zu versühnen: Freue, freue dich, o Christenheit!
3. O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Himmlische Heere jauchzen dir Ehre: Freue, freue dich, o Christenheit!