Die Orgelmaus – ein überaus amüsantes Gesprächskonzert

Es war gewiss keine graue Maus, die am letzten Mittwoch in die Mauritiuskirche geschlichen kam. Kaum hatte Gisela Sauerbeck Bachs Toccata angespielt, wurde sie von der neugierigen Kirchenmaus unterbrochen: Was das für Röhren sind,  die aussehen wie Riesenblockflöten ohne Löcher, will sie wissen.
Anschaulich erklärt ihr die Organistin, wie die Ofterdinger Metzler-Orgel funktioniert, spielt die längste und die kürzeste Pfeife.
Besonders begeistert ist die Maus vom „Klangspeckturm“, was schallendes Gelächter im Chorraum hervorruft. Dort sitzen über 60 Kinder, mit Eltern oder Großeltern und lauschen mal gespannt mal erheitert dem Gespräch über die Orgel.
Alle raten mit bei der Frage, wie viele Pfeifen in so einer Orgel stecken. Und alle staunen bei der Antwort: über 1.400!

Und die Maus – wunderbar pfiffig gespielt von Simon Sauerbeck – fragt die Orgelspielerin immer weitere Löcher in den Bauch: warum sind manche Pfeifen aus Metall und andere aus Holz, was ist eine Pfeifenfamilie?
So erfahren die jungen Zuhörer mit Hilfe von Hörbeispielen (vom Schlaflied, über Happy Birthday und Eurovisionsmelodie bis zur Titelmusik der Sendung mit der Maus) alles über die verschiedenen Register und Klangfarben, die den Charakter der Orgelmusik bestimmen.

Die Maus will auch mal selbst am Zungenregister ziehen und erschrickt nicht als einzige über den grellen Zungenton. Da muss sie natürlich sofort hinten nachsehen, wie sich die Zunge bewegt. Und auch für die anderen öffnen sich die Türen der großen Orgel: alle dürfen einen beeindruckenden Gang durch ihr Inneres machen.
Zum Abschluss wünscht sich die Maus fröhliche Zirkusmusik und tanzt mit den Kindern.

Dann gab’s noch leckeren Käse und die Orgelmaus überreichte allen Kindern eine „Orgelexperten-Urkunde“.
Viel Beifall für dieses rundum gelungene und erfrischend gespielte Gesprächskonzert.

Valerie Gauger